Im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg wurde das Trägermodell der Einzelfallhilfe eingeführt.
Daher startete dort die Einzelfallhilfe e.V. mit dem Ziel, sich bald als feste und verlässliche Größe der ambulanten psychiatrischen Pflichtversorgung in diesem Bezirk zu etablieren.
Im April 2004 wurden die ersten Trägerverträge zwischen Einzelfallhilfe e.V. und dem Landesjugendamt Berlin für die ambulanten Hilfen zur Erziehung geschlossen und Einzelfallhilfe e.V. war somit ebenfalls ein Träger der Jugendhilfe.
Im Dezember 2004 folgte dann die Beantragung des Vertrags für die soziale Gruppenarbeit.
Die Einzelfallhilfe Berlin gGmbH wurde als Tochtergesellschaft des Einzelfallhilfe e.V. gegründet, um operativ besser im Bezirk arbeiten zu können.
Sie konnte das bei ihr beschäftigte Betreuungspersonal nur zum Teil selbst akquirieren. Ein nicht unerheblicher Teil der Honorarmitarbeiter wurde vom Sozialpsychiatrischen Dienst (SpD) des bezirklichen Gesundheitsamts als geeignet für die Ausübung der Einzelfallhilfe ausgewählt und vom Träger übernommen.
„Sunny Side Up“ gestartet: In diesem Projekt konnten nun die Jugendhilfe und die Eingliederungshilfe koordiniert werden, sowohl im Alltag der Einzelfallhilfe gGmbH als auch in ihrer Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen.
Nunmehr konnten die Hilfen flexibel und maßgeschneidert für alle Familienmitglieder im Gesamtsystem angeboten werden.
Auf diese Weise wurde es möglich, die elterliche Belastung zu vermindern und gleichzeitig die Situation der Kinder so zu verbessern, dass sich ihr Risiko, selbst psychisch zu erkranken, verringert.
Begleiteter Umgang: diese Leistung konnte Einzelfallhilfe gGmbH in der ambulanten Jugendhilfe seit Dezember des Jahres nach Abschluss des Trägervertrags ebenfalls anbieten.
Die Gesellschaft für ambulante Betreuung und Begleitung GamBe gGmbH folgte auf die Einzelfallhilfe Berlin gGmbH.
Im Jahr zuvor hatte die Berliner Senatsverwaltung für Soziales beschlossen, das Trägermodell der Einzelfallhilfe in Tempelhof-Schöneberg nicht länger zu dulden. Damit standen sämtliche Träger der Einzelfallhilfe vor dem Aus.
Die anspruchsberechtigten Klient*innen mussten jedoch weiter versorgt werden. Die Träger der Einzelfallhilfe veränderten daher ihr Angebot in das des Betreuten Einzelwohnens – so entstand aus der Einzelfallhilfe Berlin die GamBe gGmbH.
Nach der Umwandlung der Einzelfallhilfen in das Betreute Einzelwohnen konnte GamBe erste Gruppenangebote einrichten.
Mit viel Engagement gelang es den Kolleg*innen, bedarfsgerechte Aktivitätsprogramme zu entwickeln.
Betreutes Wohnen für körperlich/geistig behinderte Menschen: Eine Konzeption von GamBe für den Bereich Betreutes Einzelwohnen für Menschen mit körperlich/geistiger Behinderung (BEW-ER) sorgt seither dafür, dass Eingliederungshilfe, die Menschen mit seelischen und Menschen mit geistigen/kognitiven Behinderungen separat zuerkannt wird, auch realisiert werden kann, wenn eine klare Zuordnung zu einem der beiden Felder nicht möglich ist.
Hier arbeitet GamBe an der Grenzlinie zwischen den beiden Bereichen und betreut Menschen, die neben ihrer geistig/kognitiven Beeinträchtigung auch eine psychische Beeinträchtigung haben.
Betreute Arbeit gestartet: Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg war eine Initiative erfolgreich, um eine Alternative zu den begrenzten Plätzen des Zuverdiensts zu schaffen.
Betreute Arbeit als ein Angebot der Eingliederungshilfe beinhaltet eine sozialpädagogische Betreuung bei gleichzeitiger Einbindung in eine Beschäftigungsstruktur von bis zu 15 Stunden pro Woche.
Zunächst baute GamBe das Filzatelier auf, in dem die kunsthandwerkliche Fähigkeit des Filzen gelernt und ausgeübt werden kann. Als zweites Projekt entstand Foto et Labora mit eigenem Fotolabor.
GamBe vereinbarte mit dem Psychiatrie-Referat der Senatsverwaltung für Gesundheit, das Verbundwohnen einzuführen, sodass neben dem Betreuten Einzelwohnen (BEW) auch Therapeutische Wohngemeinschaften (TWG) betrieben werden können.
Eintritt in die Steuerliche Organschaft der ZIK – zuhause im Kiez gGmbH: sie verbindet mehrere gemeinnützige Gesellschaften sowohl in organisatorischer als auch in ideeller Hinsicht. Diese kümmern sich ausschließlich um Benachteiligte der Gesellschaft, um Hilfsbedürftige und um ihre Betreuungs- und Lebensformen.
Übernahme von Trägerwohnungen im Haus der Parität in der Dudenstraße 92: Hier konnte GamBe 13 Appartments als Wohnraum für psychisch kranke Menschen anmieten.
In dem Gebäude befinden sich weitere Wohnungen sozialer Träger, eine Kita und ein Kinder-und Jugendclub.
Besonders geschätzt wird die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Träger und der gemeinsame Garten.
Gründung einer therapeutischen Wohngemeinschaft (TWG) in der Welserstraße 14a in Berlin-Schöneberg: mit Unterstützung des Bezirks konnte GamBe eine Fünf-Zimmer-Wohnung in der Welserstraße anmieten und ihre erste Therapeutische Wohngemeinschaft (TWG) eröffnen.
Unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie bezogen die ersten Bewohner*innen im Jahr 2020 ihre Zimmer in der TWG.